Zum Haupt-Inhalt
In der Haslachgasse, vermutlich in den 1930ern. Blick auf die Häuser 5 und 7
In der Haslachgasse, vermutlich in den 1930ern. Blick auf die Häuser 5 und 7, © Franz Beer / Stadtarchiv Dornbirn
In der Haslachgasse, vermutlich in den 1930ern. Blick auf die Häuser 5 und 7
In der Haslachgasse, vermutlich in den 1930ern. Blick auf die Häuser 5 und 7, © Franz Beer / Stadtarchiv Dornbirn

Kultur | Stadtarchiv

Fotosammlung von Franz Beer digital zugänglich

Fotosammlung von Franz Beer digital zugänglich

Vom Dornbirner Fotografen Franz Beer lagern über 4000 Fotonegative im Stadtarchiv. Durch eine Kooperation mit der Vorarlberger Landesbibliothek konnte der Bestand gemeinsam digitalisiert werden und ist nun im Internet zugänglich. Beers einzigartiger dramatischer Stil, das Spiel von Licht und Schatten, passte in die damalige Zeit und die Fotografien prägten neben vielen Bildbänden auch Gemeindeblätter, Bücher und städtische Publikationen. Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann ergänzt: “Ich bedanke mich herzlich bei allen Beteiligten für die großartige Umsetzung des Projektes“. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, Wissen und Unterhaltung digital anzubieten“, sagt Stadträtin Mag. (FH) Karin Feurstein-Pichler. Auch zu finden sind hunderte Bilder über das Leben in Dornbirn. „Ein digitaler Besuch in der Sammlung von Franz Beer kann ich jeder Dornbirnerin und jedem Dornbirner empfehlen. Viele werden Bekanntes entdecken und in Erinnerungen schwelgen. Das Stadtarchiv Dornbirn ist für den Kulturbereich eine wichtige und kompetente Einrichtung“, so Kulturstadtrat Dr. Alexander Juen. Auf www.vorarlberg.at/volare kann die Sammlung eingesehen werden.

Franz Beer wurde 1896 in Dornbirn geboren. Sein Vater arbeitete als Färbermeister und später Forstwart bei F. M. Hämmerle, wo auch Beer 1914 eine Anstellung in der Abteilung Technik fand. Bereits damals hatte er eine Leidenschaft für das Fotografieren entwickelt, die Technik brachte er sich, neben Kontakten zu Albert Winsauer, weitgehend selber bei. Als er 1915 als Standschütze in den Dolomiten eingesetzt wurde, hatte er eine Kamera dabei.

Bei F.M. Hämmerle arbeitete er nach dem Krieg zunächst als Bauzeichner und später als Betreuer der Wasserkraftanlagen. Er blieb als Privatbeamter bis zur Pensionierung in der Firma und wurde zum Werksfotografen. 1923 heiratete er Emilie Hiller (1901 – 1963). 1926 kam Renate, 1928 Ilse zur Welt. Alle drei unterstützten und begleiteten Franz Beer bei seinen fotografischen Streifzügen durch das Land. Tochter Ilse begann 1942 eine Fotografenlehre. Auch von ihr sind zahlreiche Aufnahmen im Stadtarchiv erhalten. Ab 1925 begann Franz Beer eine Rolleiflex zu benutzen. Sie erforderte eine langsame und bedachte Arbeitsweise und war ideal für seine Landschaftsaufnahmen.

Seinen größten Auftrag erhielt Beer schließlich von Siegfried Fussenegger, dem Gründer und späteren Direktor der Vorarlberger Naturschau. Ein zentraler Fokus war die Erstellung einer Talschaften-Darstellung, für die jeder Ort Vorarlbergs fotografiert werden sollte. Nach einigen kleineren Aufträgen erhielt Beer den Zuschlag. Bis 1943 entstand so eine Sammlung, die alte Häuser in scheinbar ursprünglicher Umgebung und von harter Arbeit gezeichnete Bauern zeigte - Menschen bei der Heuernte, bei der Holzarbeit waren seine Motive – ganz im Sinne der herrschenden NS-Ideologie. Beers fotografischer Stil, der das heroische, strebsame und fleißige einer gesunden und naturverbundenen Vorarlberger Bevölkerung betonte, passte auch in der Nachkriegszeit in den Zeitgeist, weshalb Beers Fotos viele Bildbände zu Vorarlberg prägten.

Link zur Fotosammlung

www.vorarlberg.at/volare

Zum Seitenanfang