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Dornbirn Kalender 2022 Titel
Dornbirn Kalender 2022 Titel , © Stadt Dornbirn
Dornbirn Kalender 2022 Titel
Dornbirn Kalender 2022 Titel , © Stadt Dornbirn

Bürgerservice | Stadtarchiv | Stadtarchiv

Dornbirn Kalender neu aufgelegt

Dornbirn Kalender neu aufgelegt

Seit mehr als zehn Jahren legt die Stadt Dornbirn einen ganz besonderen Kalender auf: Bestückt mit historischen Fotografien aus der großen Sammlung des Stadtarchivs vermittelt der Kalender nicht nur Spannendes aus der Geschichte der Stadt, die Fotos erzählen auch vom Stadtarchiv aufbereitete interessante Geschichten. Im kommenden Jahr 2022 sind es ausgewählte Bilder des Dornbirner Fotografen Franz Beer. Im Stadtarchiv Dornbirn lagern rund 4000 seiner Fotonegative. Gemeinsam mit der Vorarlberger Landesbibliothek war es möglich, diesen Bestand zu digitalisieren und zu veröffentlichen. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie auf historischen Fotos die Entwicklung einer Stadt sichtbar wird. Das ist Teil der Faszination mit der wir alte Ansichten von Gebäuden, Plätzen oder Menschen betrachten,“ erläutert Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann den Hintergrund des traditionellen Dornbirn-Kalenders. Der Dornbirn Kalender bietet dieses Erlebnis zwölfmal im Jahr und ist damit ein interessantes Fenster in die Geschichte der Stadt.

Der neue Dornbirn-Kalender 2022, der sich auch ideal als Weihnachtsgeschenk eignet, ist ab sofort in den Dornbirner Buchhandlungen, im Stadtarchiv, bei Dornbirn Tourismus und im Rathaus (Infostelle) zum Preis von 13, -- Euro erhältlich. Sollten Sie übrigens ähnliche Bilder bei sich zu Hause haben, das Stadtarchiv würde sich freuen, die Fotografien in seine Sammlung aufzunehmen. Wer weiß, vielleicht gibt es bereits im nächsten Jahr einen Kalender mit Ihrem Bild?

Franz Beer (1896-1979) zählt zu den bedeutendsten Vorarlberger Fotografen. Seine Bilder wurden in zahlreichen Publikationen und Bildbänden zu Vorarlberg veröffentlicht. Die Fotografie hatte er sich weitgehend selbst beigebracht. Er arbeitete meist mit einer Rolleiflex-Kamera, welche eine langsame und bedachte Arbeitsweise erfordert. Für seine typischen Landschaftsaufnahmen wartete er oft stundenlang auf die richtige Stimmung, das für ihn so typische Spiel aus Licht und Schatten. Von Siegfried Fussenegger, den Gründer und späteren Direktor der Vorarlberger Naturschau wurde er mit der Erstellung einer Talschaften-Darstellung beauftragt, für die jeder Ort Vorarlbergs fotografiert werden sollte. Nach einigen kleineren Aufträgen erhielt Beer den Zuschlag zur Erstellung einer umfangreichen Dokumentation der Landschaften, Dörfer und Bauern Vorarlbergs.

Bis 1943 entstand so eine Sammlung von Schwarz-Weiß Aufnahmen, die alte Häuser in scheinbar ursprünglicher Umgebung, und von harter Arbeit gezeichnete Bauern zeigte - ganz im Sinne der herrschenden NS-Ideologie. Beers fotografischer Stil, der das Heroische, Strebsame und Fleißige einer gesunden und naturverbundenen Vorarlberger Bevölkerung betonte, passte auch in der Nachkriegszeit in den Zeitgeist. Beer dokumentierte insbesondere seine Heimatstadt Dornbirn. Seine Bilder prägten zahlreiche Titelseiten im Dornbirner Gemeindeblatt und wurden für mehrere Bücher genutzt, darunter „Dornbirn. Garten und Messestadt“ und „Dornbirn Antlitz einer Stadt“.

Die Sammlung im Stadtarchiv enthält eine vielfältige Dokumentation von Faschingsumzügen, Viehausstellungen, Messen und Stadtansichten aus der Zeit zwischen Mitte der 1920er und 1960er – einige seiner schönsten Aufnahmen wurden für diesen Kalender verwendet.

Zum Titelbild des Kalenders 2022:

Marktplatz zur Messezeit

Anfang der 1960er Jahre zählte Dornbirn rund 28.000, 1971 bereits fast 34.000 Menschen. Damals veränderte sich auch der Nordteil des Marktplatzes radikal. Zwei Bürgerhäuser, das Zumsteinhaus und das Scharfeck, mussten Neubauten weichen. Auf dem Bild ist bereits der Neubau der Volksbank, Marktplatz 5, vollendet. Das Gebäude des ehemaligen Gasthauses „Scharfeck“ wird gerade abgerissen. Grund dafür war die zu enge Einfahrt in die Riedgasse. Bis zum Bau der Autobahn lief der ganze Verkehr zwischen Bregenz und Feldkirch über den Marktplatz. Bis zur Einführung der Fußgängerzone 1989 standen Polizeibeamte der städtischen Sicherheitswache auf der Trommel am Marktplatz und mussten lange Zeit ungeschützt vor Wind und Wetter den immer stärker werdenden Verkehr regeln. Legendär sind die Auftritte von Polizist Bruno Walter, der zum Gaudium der Fußgänger die Autofahrerinnen und Autofahrer lautstark kommentierte.

Bildnachweis: © Stadtarchiv Dornbirn, Sign. Beer 601

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