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Engelbert Luger
© Stadtarchiv Dornbirn
Engelbert Luger
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Engelbert Luger (1861–1926)

Engelbert Luger (1861–1926)

Engelbert Luger war der erste christlich-soziale Bürgermeister in Dornbirn. Er amtiterte von 1910 bis zu seinem Tode 1926.

Engelbert Luger stammte aus dem Oberdorf, sein Vater Peter Luger (1832–1902) war Inhaber einer Handweberei, katholisch-konservatives Gemeindevertretungsmitglied und Kirchenprobst. Engelbert Luger hatte 1876 eine Malerlehre bei Malermeister Albrich begonnen und trat dem katholischen Gesellenverein bei. Nach Abschluss der Lehre ging er als Geselle auf Wanderschaft, danach eröffnete er ein Malergeschäft in Dornbirn. Er war vor allem in der Kirchenmalerei tätig. In den Wintermonaten besuchte er Kunstgewerbeschulen in Wien, Köln, Paris und Rom. Sein jüngerer Bruder Alfons Luger (1869–1945) lernte zuerst bei ihm das Malerhandwerk, später absolvierte er ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Engelbert Luger heiratete 1892 Anna Magdalena Ulmer (1894–1951). Der Ehe entstammten drei Kinder.

1888 wurde Engelbert Luger in die Gemeindevertretung gewählt. Von 1902 bis 1914 und 1918 bis 1926 gehörte er dem Vorarlberger Landtag an, er wurde Mitglied des Landesausschusses und Landesrat. Von 1912 bis 1926 war er Präsident des Gewerbeförderungsinstitutes in Dornbirn sowie Gründungsmitglied des Spar- und Darlehenskassenvereins Oberdorf-Markt.

Die Gemeinderatswahlen vom 6. April 1910 brachten in Dornbirn eine völlige Neuorientierung der Gemeindepolitik. Bis zu diesen Wahlen hatte die liberale Partei die Dornbirner Gemeindepolitik bestimmt, seit mehr als 40 Jahren kam aus ihren Reihen der Bürgermeister der Stadt. Die christlich-soziale Mehrheit im Landtag hatte für die Wahlen von 1909/11 eine neue Gemeindewahlordnung beschlossen. Durch einen vierten Wahlkörper wurde das Wahlrecht stark erweitert und die Wahlpflicht eingeführt. Der Wahlsieg der christlich-sozialen Mehrheit fiel überzeugend aus. Unter der Führung von Engelbert Luger erreichte seine Partei 2.109 Stimmen, die Freisinnigen 779 und die Sozialdemokraten 624. Durch das Verhältniswahlrecht ergab sich folgende Sitzverteilung, die bisherige Anzahl steht in Klammer: Christlich-Soziale 28 (10), Freisinnige 10 (20) und Sozialdemokraten 4 (0). Engelbert Luger wurde am 23. April 1910 zum Bürgermeister gewählt und sollte es bis zu seinem Tod im Jahr 1926 bleiben.

Bei der Gemeindevertretungswahl im Mai 1919 erreichten die Christlich-Sozialen unter seiner Führung 53 %, zwar ein Verlust von rund sieben Prozent verglichen mit den Wahlen von 1910, aber sie verteidigten erfolgreich ihre absolute Mehrheit. Fünf Jahre später, im Februar 1924, verlor die christlich-soziale Partei (CSP) bei den Gemeinderatswahlen abermals, erzielte aber mit 51 % immer noch die absolute Mehrheit.

Als Bürgermeister und Landespolitiker engagierte sich Luger für große Straßenbauprojekte (Bödele, Ebniterstraße), die neben der Verbesserung der Verkehrsverbindungen vor allem der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit dienen sollten.

1926 verstarb Bürgermeister Engelbert Luger, ihm folgte der ebenfalls christlich-soziale Lehrer Josef Rüf (1882–1934) als Bürgermeister nach.

Autor:

Werner Matt

BÖHLER Ingrid: Dornbirn in Kriegen und Krisen 1914-1945 (Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte, Bd. 23), 2005

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