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Foto: Tamer Barbaros
© Foto: Tamer Barbaros
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Marktplatz

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Der Name „Dornbirn“ ist alemannischen Ursprungs und Zeuge für die Einwanderung von germanischen Siedlern.

Autor:
Werner Matt

Siedlung des Torro

Eine St. Galler Urkunde aus dem Jahr 895 benennt ein „Torrinpuirron“, das später zum Namen Dornbirn werden sollte. Der erste Namensteil deutet auf den germanischen Personennamen Torro, der zweite Teil heißt ganz einfach Ansiedlung, Dornbirn wurde also als Siedlung des Torro bezeichnet.

Folglich befinden wir uns in einer alemannischen Siedlung, gegründet um 500 nach dem Ende der römischen Herrschaft. Die Alemannen ließen sich im Schweizer Thurgau, im nördlichen Vorarlberg und in Oberschwaben nieder; der Großteil des Stammes blieb aber nördlich des Bodensees. Sie verdrängten dabei die ansässige Bevölkerung nicht, sondern gründeten eigene Siedlungen. Damals waren in Vorarlberg nur jene Gebiete besiedelt, welche die besten Voraussetzungen für Landwirtschaft boten: das Gebiet um Bregenz, Orte am östlichen Rheintalrand, der Raum um Götzis und das Vorderland um Rankweil sowie der Walgau bis Bludenz. Der größere Teil des Landes - Bregenzerwald, Klostertal, Montafon, die Seitentäler des Walgaus und der Tannberg - war und blieb noch länger unbesiedelt. Das Gebiet des heutigen Vorarlberg war zu dieser Zeit  Teil des Ostgotenreiches Theoderichs, dessen Zentrum in Italien lag. Im 6. Jahrhundert übernahmen die Franken die Herrschaft.

Zwei Dinge haben sich durch die rund 1.500 Jahre dauernde Siedlungsgeschichte als prägend erwiesen: der alemannische Dialekt und die Allmendwirtschaft. Siehe Kommentar NB6

Allemannische Mundarten sind Elsässisch, Schweizerdeutsch und Vorarlbergisch, rund 10 Millionen Menschen sprechen aktuell einen dieser Dialekte. Das hochdeutsche „Haus“ wird im Allemannischen Dornbirner Prägung als „Huus“ ausgesprochen. Ein besonderes Merkmal des Allemannischen ist die häufig verwendete Verkleinerungsform: „Häuschen“ – „Hüüsle“. Das beste Hörbeispiel für den Dornbirner Dialekt ist das wohl bekannteste Mundartlied: „Doarobiorar Jungfara“. Den Text dieses Liedes schrieb ein ehemaliger Kontorist der Firma F.M.Hämmerle, Gebhard Fußenegger. Die Melodie stammt von Professor Franz Offermanns. Durch eine Rundfunkaufnahme im Jahr 1953 wurde es zum wohl bekanntesten Mundartlied weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus. Es sangen Theresia Sieber, Christl Zillner, Marianne Winder und Irma Spiegel  ( Leitung Prof. Hans Walter, Zitherbegleitung Edeltraud Eberle-Tichy).

Dieses System der Markgenossenschaft, war typisch für die Alemannen. Rund um das Dorf lagen die Felder, dann folgte ein weiterer Kreis aus Ried und Wald. Alles gehörte zum Dorf: Äcker, Weide, Wald, Wasser und Wege wurden gemeinsam genutzt und verwaltet. Privateigentum an Feldern, Weiden und Wäldern entstand erst durch spätere Aufteilungen.

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