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Stadtarchiv Dornbirn
© Stadtarchiv Dornbirn
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Die Sägerbrücke und ihre Umgebung

Die Sägerbrücke und ihre Umgebung

„An der Sägen ist alles gelegen“, dieses inzwischen geflügelte Wort über den Ortsteil Sägen weist – wenn auch ein bisschen augenzwinkernd – auf die Bedeutung dieser Brücke für Dornbirn hin.

An der Sägen war dann auch wirklich alles zu finden, von der ersten gedeckten Brücke Dornbirns über namhafte Gasthäuser, Mühlen, Textilfabriken, bekannte Gewerbetreibende, Schulen bis hin zu Schießstand, Kaserne, Armenhaus und Krankenhaus. Doch die vier Letztgenannten stehen nicht an der Sägen sondern auf der Saubrach.

Als die Dornbirner Ach noch nicht reguliert war, wuchsen im linksseitigen Überschwemmungsgebiet Eichen, deren Früchte Schweinen als Nahrung dienten. Hier, zwischen dem Oberen Kirchweg und der Nummerngasse, war die „Subra“ oder „Saubrach“ – nichts anderes als die Schweineweide der Gemeinde.

Der Ortsteil Sägen gehörte früher zum Oberdorfer Viertel. Jedes Viertel verfügte damals über eigene Viehweiden im Ried. Die Oberdorfer mussten an der Sägen die Ach überqueren und gelangten über Lustenauerstraße, die damals noch Oberdorfer Damm hieß, zu ihren Weiden. War Hochwasser, dann sprangen die Hatler zum Melken ein.

Die erste Brücke dürfte vor rund 450 Jahren gebaut worden sein. Ein Stich um das Jahr 1800 zeigt eine gedeckte Holzbrücke, die später als Schmelzhütterbrücke noch lange ihren Dienst tat. Die letzte Holzbrücke an der Sägen wurde 1885 abgebrochen und durch eine Eisenbrücke ersetzt. Wegen der Tram, der elektrischen Bahn zwischen Dornbirn und Lustenau, war dann eine kleine Zusatzbrücke notwendig. Erst Anfang der 1960er Jahre, bedingt durch den  Bau der neuen Arlbergstraße, wurde die alte Stahlbrücke durch eine damals moderne Eisenbetonbrücke ersetzt.

Rund um die Sägerbrücke war eine ganze Reihe von gastlichen Häusern zu finden, von denen nur einige genannt werden sollen: Gasthaus Rössle bzw. Sägerhof (Marktstraße 64), Adler (Marktstraße 57), Traube (Marktstraße 59), Gemsle (Marktstraße 62), das Gasthaus Sonne (Sägerstraße 8), das Gasthaus Kreuz (Schmelzhütterstraße 3), Dreikönig( Marktstraße 67), Café-Hefel (Marktstraße 71) dann auf der anderen Seite Schützen (Hatlerstraße 1), Krone (Hatlerstraße 2), und Lamm (Hatlerstraße 7). Daneben gab es noch eine Reihe von interessanten Gewerbetreibenden, wie die Wachszieherei des Franz Martin Zumtobel oder die Druckerei Höfle. Für den Ortsteil Sägen hat Hubert Grabher sämtliche Hausgeschichten aufgearbeitet, die bequem über das Internet im Dornbirn Lexikon abgerufen werden können.

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