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Ludwig Rinderer
© Stadtarchiv Dornbirn
Ludwig Rinderer
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Ludwig Rinderer (1876–1941)

Ludwig Rinderer (1876–1941)

Ludwig Rinderer war von 1934 bis 1938 Bürgermeister in Dornbirn. Er kam am 21. August 1876

In Le Locle im Schweizer Kanton Neuenburg zur Welt, sein Vater Mathias Rinderer war von Beruf Maurer und stammte aus Ludesch. Seine Mutter Albertina Maier war Schweizerin. Ludwig Rinderer heiratete 1912 Maria Theresia Gorbach aus Kennelbach.

Als sein Vorgänger Josef Rüf überraschend starb, wurde nicht der amtierende Vizebürgermeister Albert Winsauer zum Bürgermeister gemacht, sondern der langjährige Stadtsekretär Ludwig Rinderer wurde von der Landesregierung zum Regierungskommissär ernannt. Vorausgegangen war der geschlossene Rücktritt sämtlicher christlich-sozialer Gemeindevertreter am 14. Februar 1934. Zwei Tage zuvor war die sozialdemokratische Partei verboten worden. Damit waren nun in der Dornbirner Gemeindevertretung mehr als die Hälfte der Sitze unbesetzt und damit erloschen laut Wahlgesetz auch die anderen Mandate. Da die österreichische Bundesregierung im Jahr zuvor alle Neuwahlen ausgesetzt hatte, war der Weg nun für eine „ständestaatliche“ Vorgangsweise frei. Ludwig Rinderer war sowohl beschließendes, verwaltendes als auch vollziehendes Organ, der elfköpfige Beirat hatte nur beratende Funktion. Am 15. Dezember 1934 konstituierte sich der neue „Gemeindetag“, alle 26 Mitglieder waren von der Vaterländischen Front vorgeschlagen worden und vom Landeshauptmann berufen worden. Dieses nicht demokratisch legitimierte Gremium wählte Ludwig Rinderer einstimmig zum Bürgermeister. Damit trat Dornbirn nun endgültig in die austrofaschistische Epoche ein, es begann die Umgestaltung des politischen Systems zu einer „ständischen Organisation der Gesellschaft“.

Als die Nationalsozialisten im März 1938 die Macht übernahmen, musste Ludwig Rinderer sein Amt an Dr. Paul Waibel abgeben, wobei dieser lobende Worte für seinen Vorgänger fand.  Er starb am 14. November 1941.

Autor:

Werner Matt

Literatur:

Ingrid Böhler: Dornbirn in Kriegen und Krisen 1914-1945 (Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte, Bd. 23), 2005

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