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Stadtarchiv Dornbirn
Eine Ausstellung anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Fußgängerzone. Stadtarchiv Dornbirn in Zusammenarbeit mit Stadtmarketing Dornbirn Wir bedanken uns bei allen, die uns Informationen und Fotografien zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderer Dank gilt Mag. Harald Rhomberg für Hinweise zur Hausgeschichte., © Stadtarchiv Dornbirn
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Eine Ausstellung anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Fußgängerzone. Stadtarchiv Dornbirn in Zusammenarbeit mit Stadtmarketing Dornbirn Wir bedanken uns bei allen, die uns Informationen und Fotografien zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderer Dank gilt Mag. Harald Rhomberg für Hinweise zur Hausgeschichte., © Stadtarchiv Dornbirn
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Eine Ausstellung anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Fußgängerzone. Stadtarchiv Dornbirn in Zusammenarbeit mit Stadtmarketing Dornbirn Wir bedanken uns bei allen, die uns Informationen und Fotografien zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderer Dank gilt Mag. Harald Rhomberg für Hinweise zur Hausgeschichte.

Eine Ausstellung anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Fußgängerzone. Stadtarchiv Dornbirn in Zusammenarbeit mit Stadtmarketing Dornbirn Wir bedanken uns bei allen, die uns Informationen und Fotografien zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderer Dank gilt Mag. Harald Rhomberg für Hinweise zur Hausgeschichte., © Stadtarchiv Dornbirn
Ausschnitt Negrelli

895 erstmals genannt … Eine Urkunde des Klosters St. Gallen vom 15. Oktober 895 trägt zum ersten Mal den Namen Dornbirn, damals noch Torrinpuirron geschrieben. Im Westen und Süden der Kirche St. Martin lagen die Verwaltungszentren (Meierhöfe, Kellhöfe) der großen Klöster, die in Dornbirn Besitz hatten. Zuerst der St. Galler Kellhof mit dem Hofgericht der Abtei St. Gallen, später dann der Hubhof des Klosters Mehrerau und der Kellhof des Klosters Hofen. Richtung Norden befand sich der „Schmalzwinkel“. Nach Osten schloss sich an Kirche und Friedhof ein großer Versammlungsplatz mit Taverne, Tanzhaus und Brunnen an. Mit dem Bau der neuen Landstraße zwischen 1530 und 1540 lief der Nord-Süd Verkehr Vorarlbergs über den östlichen Dornbirner Marktplatz. Nun säumten große Wirtshäuser diesen Platz, hier fanden auch die jährlichen Märkte statt. Der Ausschnitt aus dem sogenannten „Negrelli-Plan“ von 1826 zeigt noch Spuren der alten Siedlungsgeschichte.

895 erstmals genannt … Eine Urkunde des Klosters St. Gallen vom 15. Oktober 895 trägt zum ersten Mal den Namen Dornbirn, damals noch Torrinpuirron geschrieben. Im Westen und Süden der Kirche St. Martin lagen die Verwaltungszentren (Meierhöfe, Kellhöfe) der großen Klöster, die in Dornbirn Besitz hatten. Zuerst der St. Galler Kellhof mit dem Hofgericht der Abtei St. Gallen, später dann der Hubhof des Klosters Mehrerau und der Kellhof des Klosters Hofen. Richtung Norden befand sich der „Schmalzwinkel“. Nach Osten schloss sich an Kirche und Friedhof ein großer Versammlungsplatz mit Taverne, Tanzhaus und Brunnen an. Mit dem Bau der neuen Landstraße zwischen 1530 und 1540 lief der Nord-Süd Verkehr Vorarlbergs über den östlichen Dornbirner Marktplatz. Nun säumten große Wirtshäuser diesen Platz, hier fanden auch die jährlichen Märkte statt. Der Ausschnitt aus dem sogenannten „Negrelli-Plan“ von 1826 zeigt noch Spuren der alten Siedlungsgeschichte., © Stadtarchiv Dornbirn
Stadtarchiv Dornbirn

Als der Friedhof noch rund um die Kirche lag … Die Vorgängerkirche der heutigen Stadtpfarrkirche „St. Martin“, die 1751-1753 erbaut wurde. Ihr Eingang war, dem katholischen Brauch entsprechend, im Westen, und die Gräber lagen rund um das Kirchengebäude. Da der Neubau im Jahre 1840 größer ausgeführt wurde, musste der Friedhof auf seinen heutigen Standort hinter dem Rathaus verlegt werden. Es wird vermutet, dass es noch mindestens drei Vorgängerbauten gab. Aufgrund von Baufälligkeit und vor allem durch die stetig wachsende Bevölkerungszahl von Dornbirn wurden diese Neubauten notwendig. Erst ab Ende des 18. Jahrhunderts kam es in den anderen Ortsteilen zu Kirchenbauten, die kleine Kapellenbauten ersetzten. Der erste derartige Bau war die Kirche Maria Heimsuchung 1792 in Haselstauden.

Als der Friedhof noch rund um die Kirche lag … Die Vorgängerkirche der heutigen Stadtpfarrkirche „St. Martin“, die 1751-1753 erbaut wurde. Ihr Eingang war, dem katholischen Brauch entsprechend, im Westen, und die Gräber lagen rund um das Kirchengebäude. Da der Neubau im Jahre 1840 größer ausgeführt wurde, musste der Friedhof auf seinen heutigen Standort hinter dem Rathaus verlegt werden. Es wird vermutet, dass es noch mindestens drei Vorgängerbauten gab. Aufgrund von Baufälligkeit und vor allem durch die stetig wachsende Bevölkerungszahl von Dornbirn wurden diese Neubauten notwendig. Erst ab Ende des 18. Jahrhunderts kam es in den anderen Ortsteilen zu Kirchenbauten, die kleine Kapellenbauten ersetzten. Der erste derartige Bau war die Kirche Maria Heimsuchung 1792 in Haselstauden., © Stadtarchiv Dornbirn
Die Pfarrkirche von 1840

Die Pfarrkirche von 1840 Diese rund 145 Jahre alte Fotografie zeigt den mächtigen Säulenportikus von St. Martin, der seit 1840 den Marktplatz dominierte. Die Kirche wurde nach Plänen des damaligen Kreisingenieurs Martin Kink in den Jahren 1839-1840 erbaut und erhielt einen tempelartigen Portikus mit sechs ionischen Säulen und einem Dreiecksgiebel. Das Kircheninnere ist als breitgelagerter Saalraum klar und einfach gestaltet. Es wird von einer Segmentbogentonne überspannt. Der Architekt Emil Steffan gestaltete in den Jahren 1967-1968 den Innenraum radikal um. Altar und Taufstein, von Bildhauer Herbert Albrecht geschaffen, stehen nun auch räumlich im Mittelpunkt. Der Kirchturm ist 60 Meter hoch und im unteren Teil gotischen Ursprungs. Im 18. Jahrhundert wurde er im Rokokostil erhöht und ist seit dem Neubau der Kirche 1840 als Campanile freistehend. Orig. H. Düringer und Stadtarchiv Dornbirn, Schenkung Gebhard König, Sign. 49997 und 18224

Die Pfarrkirche von 1840 Diese rund 145 Jahre alte Fotografie zeigt den mächtigen Säulenportikus von St. Martin, der seit 1840 den Marktplatz dominierte. Die Kirche wurde nach Plänen des damaligen Kreisingenieurs Martin Kink in den Jahren 1839-1840 erbaut und erhielt einen tempelartigen Portikus mit sechs ionischen Säulen und einem Dreiecksgiebel. Das Kircheninnere ist als breitgelagerter Saalraum klar und einfach gestaltet. Es wird von einer Segmentbogentonne überspannt. Der Architekt Emil Steffan gestaltete in den Jahren 1967-1968 den Innenraum radikal um. Altar und Taufstein, von Bildhauer Herbert Albrecht geschaffen, stehen nun auch räumlich im Mittelpunkt. Der Kirchturm ist 60 Meter hoch und im unteren Teil gotischen Ursprungs. Im 18. Jahrhundert wurde er im Rokokostil erhöht und ist seit dem Neubau der Kirche 1840 als Campanile freistehend. Orig. H. Düringer und Stadtarchiv Dornbirn, Schenkung Gebhard König, Sign. 49997 und 18224, © Stadtarchiv Dornbirn
Dorfer Brunnen Brunnen lieferten eines der wichtigsten Versorgungsgüter, nämlich frisches Trinkwasser für Mensch und Vieh. Besitzer und Betreiber waren die Brunnengenossenschaften. Hier beim St. Martins-Brunnen oder Platzerbrunnen war die „ehrsame gemaine Nachbaurschaft im Niederdorf“ als Genossenschaft tätig und kaufte 1662 von Hans Hefel von der Bergparzelle Staufenhof dessen Quellwasser. Dieses wurde mittels hölzerner Rohre, den sogenannten Dücheln, an den Marktlatz geleitet. Das dort nicht benötigte Wasser wurde zu den Brunnen in der Riedgasse (bei Haus Riedgasse Nr. 9) und in der Marktstraße (Beginn der Fußgängerzone bei der Buchhandlung Binder) weitergeleitet. Über sechzig Häuser bezogen ihr Wasser von diesen Laufbrunnen. 1829 wurde der hölzerne Brunnen durch ein Becken und eine Säule aus Stein ersetzt. Die Fotografie um das Jahr 1870 zeigt noch die Waschhütte, die 1879 abgerissen wurde. Sie wurde von einer eigenen „Hüttenkonkurrenz“ unterhalten und betrieben. Hinter der Waschhütte ist der alte Pfarrhof zu sehen. Original Stadtarchiv Dornbirn, Sign. 15718b, © Stadtarchiv Dornbirn
50 Jahre Bolzschützengesellschaft Lange Zeit war das „Scharfeck“, Marktplatz 6, an der Einmündung der Riedgasse das erste Haus am Platz. Links war das Café, rechts das Billardzimmer. Die Lesestube des Lesevereins war im ersten Stock, im zweiten der Schützenstand der Bolzschützen-Gesellschaft. Wirt war damals – wie schon sein Vater – Johann Rudolf Rein. Das von Viktor Hämmerle aufgenommene Foto zeigt das 50jährige Jubiläum der 1836 gegründeten Bolzschützengesellschaft. Die anlässlich der Feierlichkeiten im März 1886 versammelten Mitglieder waren die Spitzen der Gesellschaft: Bürgermeister Dr. Johann Georg Waibel, Alt-Bürgermeister Wilhelm Rhomberg, der spätere Landeshauptmann Adolf Rhomberg, Pfarrer Gebhard Fink, Dr. Benedikt Martignoni, die Fabrikanten Theodor Rhomberg, Guntram Hämmerle, Otto Hämmerle, Engelbert Winder, Alfred Rüsch sen. und Ignaz Rüsch, Realschuldirektor Wehinger, Mohrenbräuchef August Huber, Uhrmacher Franz Sales Mark, Sonnenwirt Franz Rhomberg, Weinhändler Josef Weiß sen., Gastwirt Karl Herburger, Bezirksrichter Larcher, Stadtbaumeister Ing. Julius Rhomberg usw. Original Ulrich Rhomberg und Hanno Hämmerle, Repro Stadtarchiv Dornbirn, Sign. 42150, 19096, © Stadtarchiv Dornbirn
Der alte Pfarrhof Zentral auf der Fotografie kurz vor der Jahrhundertwende ist der alte Pfarrhof. Er wurde 1766 unter Pfarrer Josef Anton Leo erbaut, 1901 an den Altweg 12 versetzt und inzwischen abgebrochen. Der 1901 erfolgte Neubau des Pfarrhofes, der heute noch steht, wurde näher an die Kirche gebaut, um die Verbindung Marktplatz und Bahnhofstraße zu ermöglichen. Links im Bild zu sehen ist das Haus der Vorfahren des Firmengründers Franz Martin Hämmerle, 1910 wurde es durch den Neubau für die Sparkasse ersetzt. Daran anschließend ist der Stadel des sogenannten Leisthauses zu sehen, das von der Messnerfamilie Thurnher bewohnt wurde. Es stammte aus dem Jahr 1539 und hatte als Taverne eine wichtige öffentliche Funktion. Es wurde 1910 abgebrochen und durch das Einrichtungshaus Dörler, Marktplatz 3, ersetzt. Dann folgt das damalige Katechetenhaus, heute Marktplatz 15. Es beherbergte seit 1819 den dritten Priester der Pfarre St. Martin, den Schulbenefizianten. 1910/11 bezog hier die Tirolerbank ein neues Gebäude, dann folgte die Collegialität und heute „Sagmeister – Der Mann“. Das Haus Marktplatz 4, das Spiegelbäckhaus, wurde 1879 nach einem Brand neu aufgebaut und blieb Bäckerei. Rechts ist das Gasthaus und die Bierbrauerei des Johann Dillmann zu sehen, auch bekannt als Freihof, das im August 1910 abbrannte. Hier dürfte sich der Hubhof des Klosters Mehrerau befunden haben, von dem die Besitzungen des Kloster in Dornbirn verwaltet wurden. Original Stadtarchiv Dornbirn, Bestand H. Schurig, © Stadtarchiv Dornbirn
Das erste Auto Karl Kofler, Apotheker von Beruf, war der erste Dornbirner, der ein Auto besaß. Er hatte 1896 einen Motorwagen der Marke Benz erworben. Damals musste man das Benzin noch flaschenweise in der Apotheke kaufen. Die Kutschen, die ebenfalls auf dem Bild zu finden sind, waren damals auf dem Höhepunkt ihrer Verbreitung. Doch die Konkurrenz durch das Automobil hatte nicht nur für sie, sondern auch für die Fuhrwerke begonnen. Der erste Lastkraftwagen in Dornbirn fuhr 1902 für die Firma F.M. Zumtobel. Die Fotografie wurde von Michael Rützler kurz nach dem Umbau des Johann Luger Hauses in den Jahren 1901-1902 aufgenommen. Johann Luger betrieb im Haus Marktplatz 9 ein Konfektionsgeschäft für Damen und einen Schuhhandel. Sein Haus war das ehemalige Gasthaus „Sonne“, deshalb schmückt heute noch eine Sonne das Giebelfeld. Dornbirn zählte damals rund 13.000 Einwohner. Orig. Stadtarchiv Dornbirn
Anstehen während des Ersten Weltkriegs Bereits wenige Wochen nach Kriegseintritt wurden Höchstpreise für Mehl und Getreide angeordnet, um der Preistreiberei zu begegnen. Dann erfolgte die Beschlagnahme und Erfassung der Ernten sowie die Festlegung von Verbrauchsquoten durch die Einführung von Bezugsscheinen, als erstes für Brot und Mehl im April 1915. Schritt für Schritt wurden für weitere Nahrungsmittel eigene Bezugskarten eingesetzt: März 1916 Zuckerkarte, September 1916 Fettkarte, Juni 1917 Milchkarte, Juli 1917 Fleischkarte. Mit dem Kartensystem erhoffte man sich eine Beschränkung des Verbrauches und eine gerechte Verteilung der vorhandenen Lebensmittel. Die hier zu sehende, über den ganzen Marktplatz verlaufende Schlange ist eigentlich untypisch für das damalige Geschehen. Denn normalerweise standen Frauen und Kinder für Brot, Mehl oder Zucker an. Doch hier ging es um Tabak und das war für die Männer Grund genug, selbst anzustehen. Original Stadtarchiv Dornbirn, © Stadtarchiv Dornbirn
Kreuzsteckung im Ersten Weltkrieg Die anfänglichen Meldungen über Siege wurden bald schon von den ersten Todesnachrichten überschattet. In den ersten Kriegsmonaten war der Blutzoll durch die verheerenden Schlachten in Russland und Galizien sehr hoch. Insgesamt sollten 596 Dornbirner im Kampf fallen oder an ihren Verwundungen bzw. Krankheiten sterben. Dazu kamen 352 Soldaten, die zu Invaliden wurden, und 556 Dornbirner in Kriegsgefangenschaft, die bis Ende 1921 dauern konnte. In den allermeisten Fällen war es unmöglich, die Leichname der gefallenen Soldaten zur Beerdigung nach Hause zu transportieren. Deshalb musste sich die Familie mit einer sogenannten „Kreuzsteckung“ begnügen. Das von Theodor Rhomberg von seinem Haus Marktplatz 11, dem heutigen Stadtarchiv/Stadtmuseum, aus aufgenommene Bild zeigt den Trauerzug für Hilarion Thurnher auf dem Weg aus der Stadtpfarrkirche zum Friedhof. Der Zug wird von Soldaten angeführt, die sich in der Stadt wegen Urlaub oder Genesung aufhielten. Original Dieter Leuze, Repro Stadtarchiv Dornbirn, Sign. 12723, © Stadtarchiv Dornbirn
Demonstrationen im Frühjahr 1919 Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs litt die Bevölkerung große Not. Es häuften sich Streiks und Demonstrationen. An einem Wintersonntag am 9. März standen wie üblich nach dem Gottesdienst viele Männer auf dem Marktplatz herum. Plötzlich verbreitete sich das Gerücht, dass am Bahnhof in Kürze ein Güterzug ankomme, der von Bregenz kommend, Vieh nach Innerösterreich transportiere. Sofort stürmten Hunderte zum Bahnhof, koppelten die Viehwagen des gerade eingetroffenen Zuges ab, luden das Vieh aus und führten es in die städtischen Markthallen. Tags darauf fand am Abend eine Versammlung des Dornbirner Arbeiterrates auf dem Marktplatz statt, von 4.000 Teilnehmenden wird berichtet. Nach einigen Tagen Verhandlungen, am 13. März, kam es zu einer Vereinbarung zwischen der Landesregierung und dem Dornbirner Arbeiterrat. Von diesem Erfolg beeindruckt, riefen auch die christlich-soziale Partei zu einer Massenversammlung auf. Am Palmsonntag versammelten sich, wie auf der Fotografie zu sehen ist, rund 5.000 Menschen auf dem Marktplatz. Original Stadtarchiv Dornbirn, Schenkung Michael Natter, © Stadtarchiv Dornbirn
Enthüllungsfeier des Kriegerdenkmales Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde 1923 als Monumentalbild an der Stadtpfarrkirche St. Martin ausgeführt und zu Ostern 1924 gemeinsam mit den Kupfertafeln eingeweiht. Diese wurden von den Dornbirner Kunstschlossern Willi Zimmermann und Franz Mäser geschaffen. Das Bild kam auf Anregung von Bürgermeister Engelbert Luger zustande, der als Vorsitzender des Denkmalausschusses gemeinsam mit dem Invalidenverband die Organisation übernahm. Die Kosten (10.000 Schweizer Franken) wurden durch Haussammlungen und durch Beiträge der Dornbirner Industriellen und der Stadtgemeinde Dornbirn aufgebracht. Das Kriegergedächtnisbild entstand 1923 nach einem Entwurf von Prof. Josef Huber (Feldkirch-Düsseldorf). Unter dem Titel „Die vier letzten Dinge“ stellt Huber (v.l.n.r.) Tod, Himmel, Gericht und Hölle dar und nimmt speziellen Bezug auf den Ersten Weltkrieg. Original Stadtarchiv Dornbirn, Sign. 26561, © Stadtarchiv Dornbirn
Marktstände und Märkte Die Aufnahme aus dem Jahre 1924 zeigt das alltägliche Marktgeschehen. Große Märkte gab es in Dornbirn seit jeher im Herbst. Der Matthäimarkt, erster der drei Herbstmärkte, fand am ersten Dienstag nach dem Fest des Apostel Matthäus (21. September) statt. Die Dornbirner Märkte, die zugleich auch große Viehmärkte waren, zogen nicht nur lokales Publikum an, sondern hatten auch überregionale Bedeutung. Besonders viele Bauern kamen aus dem Bregenzerwald. Franz Michael Felder, der bekannte Bregenzerwälder Dichter, beschrieb in seinem Buch „Aus meinem Leben“, wie er 1855 den Dornbirner Herbstmarkt besuchte: „Wie gewöhnlich wurden die Kühe, welche wir nicht selbst wintern konnten, auf den zweiten Herbstmarkt nach Dornbirn getrieben. Nicht um sie zu verkaufen, sondern einem biederen Schweizer zu übergeben, der noch jedes Jahr auf diesen Markt gekommen war. . . . . Ich überließ mich daher sorglos der Freude, nun einmal – zum ersten Male – das vielgerühmte Dornbirn zu sehen, welches in letzter Zeit fast zu einer Stadt herangewachsen sein sollte.“ Konstantina Tamanini war die wohl bekannteste Händlerin auf dem Dornbirner Marktplatz. Sie trat 1921 die Nachfolge ihres Vaters an. Ab 1931 bezog sie einen fixen Verkaufsstand an der Südseite der Pfarrkirche, der nach Plänen von Architekt Alfons Fritz erbaut worden war. Original Stadtarchiv Dornbirn, Bestand Foto Heim, © Stadtarchiv Dornbirn
Pflästerung 1927 wurde beschlossen, die Bundesstraße vom Schwefel bis zur Hatler Kirche und die Bahnhofstraße zu pflastern. Grund für dieses große Bauvorhaben war die Zusage der Bundesstraßen-Verwaltung, einen wesentlichen Kostenanteil zu übernehmen. Im Jahr darauf nahm die Stadtverwaltung deshalb einen Kredit bei einer Schweizer Bank über 500.000 Franken auf und die Arbeiten begannen. Im Juni 1929 übernahm die Dornbirner Firma Rümmele den Auftrag für die Pflästerung des Abschnittes „Marktplatz“ um 2,50 Schilling pro Quadratmeter, die Firma Troll aus Schwarzach lieferte die Pflastersteine um 45,- Schilling pro Tonne. Es wurde kurz überlegt, die Geleise für die Elektrische Bahn Dornbirn-Lustenau nicht mehr zu verlegen und die Strecke vom Bahnhof bis zur Achbrücke durch Omnibusse abzudecken, diese könnten dann auch ins Gütle weiterfahren. Wie auf dem Bild zu sehen ist, blieb aber alles beim alten und die Tram lief weiterhin durchgehend auf Schienen über den Marktplatz. Orig. Reinold Fässler und B. Spiegel, Repro Stadtarchiv Dornbirn, Sign. 2014-97, © Stadtarchiv Dornbirn
Der Verkehr auf dem Marktplatz Diese Aufnahme um das Jahr 1930 zeigt die damalige Verkehrssituation. Über den Marktplatz fuhren die Menschen mit der Tram, Fahrrädern, Fuhrwerken sowie ab und an mit einem Auto. 1931 musste der Stadtrat im Gemeindeblatt daran erinnern, dass sieben der verkehrsreichsten Straßen auf diesen Platz münden und dass er laut einer Vorarlberger Verkehrszählung der von Kraftfahrzeugen am meisten befahrene Platz sei. Deshalb sei das aus früheren Zeiten angewohnte Herumstehen auf dem Marktplatz an Sonn- und Feiertagen mit Rücksicht auf den neuzeitlichen Verkehr unmöglich noch zulässig. Die Elektrische Bahn Dornbirn-Lustenau hatte im Gegensatz zu den Automobilen wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Reisenden zwischen Dornbirn und Lustenau benützten zu 63 Prozent das Fahrrad und nur zu 24 Prozent die Straßenbahn. Es folgten zehn Prozent, die mit dem Auto fuhren, und die restlichen drei Prozent benützten ein Fuhrwerk oder gingen zu Fuß. Original Stadtarchiv Dornbirn, Sign. Heim 1366, © Stadtarchiv Dornbirn
Wimpelweihe der Vorarlberger Heimatwehr Als Reaktion auf die Unsicherheit nach Ende des Ersten Weltkriegs und zur Bekämpfung der sozialdemokratischen Rätebewegung erfolgte im April 1919 die Gründung der Vorarlberger Volksmilizen. Aus ihnen entwickelten sich die Heimatwehr, die dem Landeshauptmann unterstanden. Alleine in Dornbirn wurden 700 Gewehre ausgegeben und durch die Stadtverwaltung ein eigenes Gebäude angemietet. Das Bild zeigt die Inspizierung der angetretenen Mannschaft durch Landeshauptmann Dr. Otto Ender anlässlich der Wimpelweihe auf dem Dornbirner Marktplatz am 8. September 1929. Die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft, verbunden mit einer wirtschaftlichen Dauerkrise, sorgte für die Entstehung einer speziellen österreichischen Spielart des Faschismus in den 1930er Jahren. Original Eugenie Manser und Stadtarchiv Dornbirn, Schenkung Hildegard Höfler, Sign. 4304, 47259, © Stadtarchiv Dornbirn
Befreiung Am 2. Mai 1945 waren die Häuser mit weißen Leintüchern beflaggt. Am frühen Nachmittag erreichten die französischen Truppen Dornbirn. Die Erste Französische Armee, von General de Lattre de Tassigny befehligt, befreite um 14.30 Uhr die Stadt. Beim Einmarsch in die Stadtmitte kam es zu keinem Widerstand, lediglich beim Stiglbach und im Wallenmahd kam es zu Kampfhandlungen zwischen der französischen Armee und der deutschen Wehrmacht. Im Wallenmahd starben in der Nähe der Fabrik J.M. Fußenegger fünf französische Soldaten und ein Zivilist. Dem späteren Landesstatthalter Eduard Ulmer fiel die Aufgabe zu, die Stadt gemeinsam mit Ing. Johann Martin Luger an die Franzosen zu übergeben. Eduard Ulmer erinnerte sich: „Dieser erste Panzer hielt bei der heutigen Insel am Marktplatz an und sprang von diesem ein französischer Offizier ab, der einwandfrei Deutsch sprechen konnte und auf den wir, nachdem er mit einer Handbewegung uns gewunken hatte, zugingen. Ich gab diesem Offizier die Übergabeerklärung ab und versicherte, daß die Stadt und ihre Bewohner der neuen Situation in Ruhe und Ordnung gegenüberstehen werden ... Auf meine Frage an den französischen Offizier, ob er von meiner Seite noch einen weiteren Dienst benötige, antwortete er mit einem Dank für die geleistete Unterstützung verneinend, und fügte hinzu, ‚Jetzt müssen Sie in Österreich zusammenhalten, dann wird es Ihnen auch wieder besser gehen‘.“ Am 2. Mai 1945 waren die Häuser mit weißen Leintüchern beflaggt. Am frühen Nachmittag erreichten die französischen Truppen Dornbirn. Die Erste Französische Armee, von General de Lattre de Tassigny befehligt, befreite um 14.30 Uhr die Stadt. Beim Einmarsch in die Stadtmitte kam es zu keinem Widerstand, lediglich beim Stiglbach und im Wallenmahd kam es zu Kampfhandlungen zwischen der französischen Armee und der deutschen Wehrmacht. Im Wallenmahd starben in der Nähe der Fabrik J.M. Fußenegger fünf französische Soldaten und ein Zivilist. Dem späteren Landesstatthalter Eduard Ulmer fiel die Aufgabe zu, die Stadt gemeinsam mit Ing. Johann Martin Luger an die Franzosen zu übergeben. Eduard Ulmer erinnerte sich: „Dieser erste Panzer hielt bei der heutigen Insel am Marktplatz an und sprang von diesem ein französischer Offizier ab, der einwandfrei Deutsch sprechen konnte und auf den wir, nachdem er mit einer Handbewegung uns gewunken hatte, zugingen. Ich gab diesem Offizier die Übergabeerklärung ab und versicherte, daß die Stadt und ihre Bewohner der neuen Situation in Ruhe und Ordnung gegenüberstehen werden ... Auf meine Frage an den französischen Offizier, ob er von meiner Seite noch einen weiteren Dienst benötige, antwortete er mit einem Dank für die geleistete Unterstützung verneinend, und fügte hinzu, ‚Jetzt müssen Sie in Österreich zusammenhalten, dann wird es Ihnen auch wieder besser gehen‘.“, © Stadtarchiv Dornbirn
Propagandaschlacht Knapp einen Monat nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fand am 10. April 1938 eine Abstimmung über den „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich statt. Auf dem Marktplatz, der nun „Adolf-Hitler-Platz“ hieß, erfolgte eine gewaltige Propagandaschlacht. Es begann mit einer Gaukundgebung, die von 10.000 Menschen besucht wurde. Es folgten mehrere Wahlkundgebungen, jeweils mit 3-4.000 Teilnehmenden. Die Abschlussveranstaltung fand zwei Tage vor der Abstimmung im Stadion Birkenwiese vor 25.000 eigens mobilisierten Sympathisanten statt. Neben den vielen Fahnen und Transparenten am Marktplatz gab es noch eine riesige Zahl an Prospekten und Flugzetteln. Gleichzeitig wurde von Anfang an mit den ersten Verhaftungen und der bewussten Verbreitung von Gerüchten, dass die Wahl überwacht werde, eine Atmosphäre des Terrors erzeugt. Die Anstrengungen trugen Früchte, 98,57 % der Dornbirner Wahlberechtigten stimmten mit „Ja“. Original Manfred Oberhauser, Repro Stadtarchiv Dornbirn, Sign. 5937, © Stadtarchiv Dornbirn
Markplatz im Wandel Anfang der 1960er Jahre zählte Dornbirn rund 28.000, 1971 bereits fast 34.000 Menschen. In der Mitte dieses Jahrzehnts veränderte sich der Nordteil des Marktplatzes radikal. Zwei Bürgerhäuser, das Zumsteinhaus und das Scharfeck, mussten Neubauten weichen. Begründet wurde das damals mit der zu engen Einfahrt in die Riedgasse, über die der ganze Verkehr nach Bregenz lief. Außerdem wurden auf diese Art und Weise Geschäfts- sowie Büroraum in bester Lage geschaffen. Auf dem Bild ist bereits der Neubau der Volksbank, Marktplatz 5, vollendet, während das Gebäude des ehemaligen Gasthauses „Scharfeck“ gerade abgerissen wird. Die Aufnahme von Franz Beer aus dem Jahre 1966 zeigt auch den berühmten Verkehrspolizisten auf der Trommel, schutzlos Sonne und Regen sowie den daher brausenden Automobilen ausgeliefert. Orig. Stadtarchiv Dornbirn, Sign. Beer 601, © Stadtarchiv Dornbirn
Der Polizist auf der Trommel Rund 30 Jahre dauerte die Verkehrsregelung durch einen Beamten der Stadtpolizei auf dem Dornbirner Marktplatz. Bei Sonne und Regen, inmitten stinkender und lärmender Automobile mussten auf dem verkehrsreichsten Platz Vorarlbergs die PKWs und LKWs, die Fahrradfahrer und Fußgänger händisch geregelt werden. Dafür gab es nach Ende des Dienstes ein Glas Milch. Auf dem Foto von Klaus Ender aus den 1980er Jahren ist noch das am Pfosten befestigte Funkgerät zu sehen, mit denen der Polizist zuwiderhandelnde Verkehrsteilnehmer melden konnte. Vor dieser technischen Möglichkeit wurden Auto- und Radfahrer – manchmal sogar Passanten – durch lautstarke mündliche Kommandos auf ihr unkorrektes Benehmen hingewiesen. Berühmt dafür waren Armin Bell und Bruno Walter, deren weithin hörbare, oft sehr launige Kommentare mitunter auch ein dankbares Publikum fanden. Bildband Dornbirn, Aufnahme Nr. 62 (Fotograf Klaus Ender), © Stadtarchiv Dornbirn
Sohmplatte und Markusplatz Kurz vor der Eröffnung der Fußgängerzone, im Fasching 1989, beschäftigte sich die „Seagarrätscho“ mit der im Entstehen begriffenen Fußgängerzone. Geschickt nützten die Redakteure die relativ häufige Umbenennung des historischen Platzes, um mögliche neue Namensvarianten ins Spiel zu bringen. Die vorgeschlagenen Platznamen: „Leerer Platz“, „Sandlerplatz“, „Markusplatz“, „Z’türa Platz“, „Fäschtplatz“ und zu guter Letzt „Sohmplatte“ zeigen als Momentaufnahme die Stimmungslage der Bevölkerung auf. Gerade die beiden Begriffe „Markusplatz“ und „Sohmplatte“ weisen auf den maßgeblichen Stadtplaner D.I. Markus Aberer und den damaligen Bürgermeister Rudolf Sohm hin. An der Spitze der Vorschläge standen „Leerer Platz“ und „Sandlerplatz“ und damit die Befürchtung, der Platz sei zu groß, er würde von den Menschen nicht angenommen werden und verkomme zur Betonwüste. Heute können „Sohmplatte“ bzw. „Markusplatz“ als Auszeichnung für gelungene Stadtplanung genannt werden. Orig. Titelbild der Seagarrätscho, 1989, © Stadtarchiv Dornbirn
Die neue Fußgängerzone 1986 fand ein städtebaulicher Wettbewerb statt, im Juli 1988 der Baubeschluss der Stadtverwaltung dem der Beginn der Bauarbeiten beinahe unverzüglich folgte. Am 30. Juni 1989 erfolgte bereits die Eröffnung mit einem dreitägigen Fest. Dabei steuerten viele Dornbirner Vereine, Schulen und Einrichtungen Programmpunkte bei: Dem Auftritt des Kinderballetts der Musikschule folgten die Kärntner Grenzlandsänger, die Türkische –Folklore Tanzgruppe trat ebenso auf wie der Dornbirner Radfahrverein mit der Ausstellung „Radfahren einst und jetzt“. Neben vielen anderen Mitwirkenden trat die Theatergruppe „d’Süosslar“ auf, der Trachtenchor Watzenegg gestaltete eine Mundartmesse und der Kunst.Raum.Dornbirn zeigte eine Ausstellung mit dem Titel „Dornbirns Identität. Bürgermeister Rudolf Sohm schrieb zur Eröffnung, dass die Verwirklichung der Fußgängerzone ein sichtbarer Beweis für ein immer mehr Platz greifendes Umdenken in der Gestaltung unserer Lebensräume, für ein neues Verständnis in der Stadtplanung sei. Der „Usscheallar“ Heinz Rüf, hier auf dem Bild zu sehen, trug ein Gedicht zur Eröffnung vor. Org. Stadtarchiv Dornbirn, Bestand Öffentlichkeitsarbeit, Album 1, © Stadtarchiv Dornbirn

Vom Kirchplatz zur Sohmplatte

Vom Kirchplatz zur Sohmplatte

Das Stadtarchiv Dornbirn zeigt die Entstehung der Fußgängerzone am Marktplatz.

1989 begann jedoch ein neues Zeitalter für Dornbirn und die Geschichte des Marktplatzes wurde neu geschrieben. Der damalige Stadtkern wurde in eine Fußgängerzone umgewandelt. Grund genug für das Stadtarchiv Dornbirn eine Ausstellung über die Geschichte dieses zentralen Platzes zu gestalten. Anhand von Plänen, Zeichnungen und vor allem Fotos werden wichtige Aspekte wie Kirche, Verkehr, Märkte, Gasthäuser, Aufmärsche usw. erläutert. Die Ausstellung wurde 2014 anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten „25. Jahre Fußgängerzone“, zum Tag des Denkmals und beim Martinimarkt gezeigt.

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